Ca. 2,5 Stunden zeigte das Navi an, als wir in Tulum los fuhren. Es war 17 Uhr, ich befürchtete also schon, dass die Ankunft in Bacalar im Dunkeln stattfinden wird. Ich war mir nicht mehr sicher, ob die kleinen Hütten an der Lagune nachts überhaupt Strom haben. Gab es dort überhaupt Strom? Internet? Banken, Tankstellen, eine touristische Infrastruktur? Total unvorbereitet waren wir. Lediglich eine kleine Taschenlampe hatten wir vor allem für Bacalar dabei. Ich hörte bei der Reisevorbereitung so oft, dass Bacalar total schön sei, also landete der kleine Ort auf meiner Liste. Nicht zuletzt weil ich im Vorfeld doch ein wenig Angst vor dem Zargazo hatte und mir in der Lagune der sieben Farben phänomenalen Badespaß erhoffte. Deshalb buchten wir auch zwei Übernachtungen und freuten uns auf Erholung.

Aussteigerin mit Ukulele geht singend auf der Straße – mein persönliches Sinnbild für Bacalar <3

Was ist Bacalar?

Durch einen Zusammenschluss mehrerer Cenoten bildete sich dieser See, der heute überall als Laguna de siete colores, also Lagune der sieben Farben bekannt ist. Wer einmal da war, kann bestätigen, dass das Wasser wirklich herrlich in den verschiedensten Blautönen leuchtet.

Die Lagune befindet sich südlich von Sian Ka’an, kurz vor Chetumal und der Grenze zu Belize. Sie hat eine Länge von 42 km und ist an der dicksten Stelle ca. 2 km breit. Direkt östlich zum Meer hin ist ein kleinerer, ebenfalls sehr länglicher Schwester See mit dem Namen Laguna Mariscal. Die beiden Seen verbindet der Canal de los Piratas. An einigen Stellen gibt es atemberaubende weite Sandbänke

Unterkünfte in Bacalar

Alle Hotels und Unterkunftsmöglichkeiten befinden sich auf der Westseite des Sees.

Eigentlich stand Rancho Encantado auf unserem Plan, aber hier gab es nur noch eine verfügbare Nacht. So musste für uns eine Ausweichmöglichkeit her.

Wir überlegten was wir wollten:

  • Direkte Seelage
  • Steg
  • bestenfalls Kanu zum Ausleihen
  • Ruhe
  • gute Bewertungen
  • Zimmer mit eigenem Bad und optimal wäre ein zweites Bett für’s Kind.

Vorheriges Buchen aufgrund der Verfügbarkeit empfehlenswert!

In der Stadt Bacalar musste es nicht unbedingt sein, wir hatten ja ein Auto. Ich schaute einige Unterkünfte in und um Bacalar durch, auch nach ihren Preisen und Bewertungen und natürlich ihrer Verfügbarkeit. Man hat schon eine große Auswahl. Diese reicht von Campingplätzen, über kleinere Villen oder Palapas bis hin zu Boutique Hotels, die echt schick und edel aussehen. Was es nicht gibt, sind große Ketten, wo Massen an Touristen Platz finden. Mitten in Bacalar kann man sogar in Tonnen nächtigen. Klang auch interessant, aber ziemlich eng mit Kind und erfüllte den Punkt der direkten Seelage nicht. Unsere Wahl fiel auf Ecotucan, ein paar Palapas mitten im Wald, mit Steg, Kanus und Frühstück.

Achtung! Die Anfahrt ist recht tückisch. Unser Navi hat uns zum Beispiel eine Abfahrt zu früh in Richtung See gejagt. Das war eine total verrückte Holterdipolterstraße. Ein paar Meter weiter wäre die richtige Abfahrt gewesen, mit Beschilderung und besserer Straße. Achtet also auf die Schilder an der Carretera.

Tiere und Pflanzen bei der CasaTucan

Viele bunte Vögel, Schmetterlinge, Eichhörnchen und exotische Pflanzen erwarten euch hier. Wir waren begeistert!

Was kann man in Bacalar machen?

Das habe ich mich dann auch gefragt, als wir abends im Bett lagen. Internet und Strom zum Laden der Handys gab es nur im Haupthaus. Das war ungewohnt aber irgendwie auch mal ganz schön. Man konnte abends wunderbar noch auf der Terrasse seiner Palapa sitzen oder hängen (Hamaca) und sich ein Bierchen genehmigen und den Lauten des Dschungels lauschen. Eines nachts wurden wir sogar von ziemlich lauten Rufen wach, hörte sich an wie die Affenbande auf der Suche nach der Kokosnuss.

Stadt Bacalar

Das Städtchen ist aufregend idyllisch am Wasser gelegen. Wenn man die Hauptstraße parallel zur Lagune entlang fährt erhascht man sich oftmals einen traumhaften Ausblick auf die schillernden Blautöne. Wirklich viel machen kann man hier sonst auch nicht. Wir sind im Ort spazieren gegangen und haben folgende Tätigkeiten gefunden 😉

  • Kunstwerke an vielen Mauern bestaunen – sehr viel Streetart
  • Fort San Felipe besuchen
  • Im öffentlichen Schwimmbad baden gehen
  • Essen, trinken und genießen
  • Zocalo mit Spielplatz und kleinen Verkaufsständen
  • Foto mit den Buchstaben BACALAR
Bacalar Buchstaben
BACALAR-Buchstaben auf der festung

Ein Nachmittag reichte also vollkommen aus, um alles gesehen zu haben. Wer hier her kommt, geht tiefenentspannt wieder Heim. Man futtert sich abends durch die unterschiedlichen Restaurants und hängt am Tag in oder an der Lagune ab. traumhaft! Alle vermitteln einen total gechillten Eindruck und man bestätigte uns einige Male „Es gibt viele Deutsche hier in Bacalar“ – Die wissen eben wo es gut ist 😉

lustiges Schild in Bacalar
Welches Zeichen? Spaß 😉

Restaurant-Empfehlungen

Wir fanden das Banana Go total interessant und aßen hier unser Abendessen. Es gibt dort verschiedene Rolls, allesamt Rezepte der Mama des Besitzers. Vor wenigen Jahren noch, verkaufte er die leckeren Rollen aus einem Foodtruck-Auto heraus, heute kann man in einem gemütlichen Restaurant mit kleinem Pool sitzen. Danach gab es gerolltes Eis bei Akira Ice Rolls. Unser Ausflug nach Bacalar stand also ganz im Zeichen der Rollen, so rollten wir gegen 21 Uhr gemütlich heim, dieses Mal den richtigen Weg!

Auf der Lagune Bacalar

Auch für das Wasser gibt es diverse Aktivitäten. So findet man an einigen Badestellen oft Schaukeln, Hängematten oder Stege mit Häuschen, wo man wirklich einfach mal die Seele baumeln lassen kann. Das Wasser hat eine angenehm warme Temperatur, hier kann man den ganzen Tag verbringen 😉 Man kann über den See rudern, kayaken, Standup paddeln, schwimmen, tauchen etc… Fragt in euren Hotels nach Booten oder an Verleihstationen in der Stadt. Außerdem gibt es diverse organisierte Bootstouren über den See, mit Motor oder Segel. Hier seht ihr die Hotspots der Lagune innerhalb ein paar Stunden und lernt alles Wissenswerte über Bacalar. Das lohnt sich! Leider hatten wir keine Zeit dafür.

Cocalitos

Die Cocalitos erreicht ihr südlich der Stadt Bacalar in ca 5-10 Minuten per Auto (je nachdem wie viel gerade bebaut bzw. befahrbar ist). Hier könnt ihr Stromatoliten bestaunen. Das sind runde Steinsäulen im Wasser, die durch Mikroorganismen wachsen. Man bezahlt 35 Pesos Entritt pro Person (der Parkplatz ist gleich am See). Die Stromatoliten selber darf man nicht berühren, geschweige denn darauf rumklettern, aber abgesehen von den Dingern ist die Badestelle ein beliebter Ort, denn es gibt Hängematten, Schaukeln, flaches Wasser, eine kleine Liegewiese, Essen und Trinken. Wir hielten uns hier ca. 3 Stunden auf.

Cenote Azul

Die Cenote, die auch eher wie ein See aussieht (keine Höhle!) befindet sich gleich in der Nähe der Cocalitos. Eintritt kostet 50 Pesos pro Person. Wir hatten für die Cenote keine Zeit mehr und waren auch happy mit der Badestelle bei den Cocalitos!

Sonnenaufgänge

Wunder- wunderschön! Ich bin eines Morgens sehr pünktlich aufgestanden und habe am Steg die aufgehende Sonne bestaunt. Die Tätigkeit ist sehr beliebt, denn ich war nicht die Einzige. Eigentlich wollte ich mit dem Ruderboot raus auf den See, aber der Steg gab in den ersten Sonnenstrahlen ein perfektes Bild ab. Hebt euch die Ruderboots-Fahrt lieber für den Sonnenuntergang auf: Taschenlampe nicht vergessen!!!

Relaxen

Einfach mal Nichts tun… na Bock drauf? Dann ab nach Bacalar! Hier seid ihr richtig aufgehoben!